Sozialarbeit

Donnerstag, 10. März 2016

Warum SozialarbeiterInnen humorlos sind?

Erklärungsmodelle:

-SozialarbeiterInnen sind humorlos geboren worden (biologisch – evolutionistisch)
-SozialarbeiterInnen sind zufällig humorlos sozialisiert worden (Psychoanalyse, Pädagogik, Humanismus, Theologie)
-Abwehrverhalten – über SozialarbeiterInnen wird eh schon so viel gelacht! (Soziologie)

Humor in der ernsten Beratung

Arbeit in einem ausschließlich ernsten Kontext hat zahlreiche negative Auswirkungen, unter anderem findet sich darin ein guter Nährboden für Zynismus. Wir schätzen, lieben und verehren unsere Zyniker, die Situationen so trefflich analysieren können. Nichts ist dann mehr wie vorher, weil sowieso alles schlecht ist. Zynismus bietet uns einen perfekten Schutzpanzer für angeknackstes Selbstbewusstsein. Wenn die Welt durch und durch schlecht ist, was können Berater denn da noch großartig tun. Denn Zynismus führt lediglich dazu, ein Weltbild zu entwickeln in dem Leben eigentlich nicht mehr Leben bedeutet, sondern die Dinge von oben zu betrachten, gewissermaßen als bereits Verstorbener, der soundso "schon immer alles gewusst" hat.
Gemeinsames Lachen kann uns als Einschätzungshilfe der Probleme unserer Klienten am Anfang unserer Arbeit dienen, während der Arbeit und mittels der Deutung von Lachen können wir auch feststellen, wie wirksam unsere Interventionen waren. Ein einfaches, ehrliches Lachen, das kann in einem Beratungsgespräch oft aussagekräftiger sein als die beste Formulierung im ernsthaften Stil, wenn es darum gehen soll, die Thematik von Klienten auf den Punkt zu bringen. Gerade bei Klienten mit depressiven Symptomatiken verhalten sich Berater fälschlicherweise häufig zu zurückhaltend. Sie möchten ihre Klienten natürlich niemals durch vermutete unsensible Statements (Fettnäpfchen) verunsichern oder gar verletzen. Wollen Helfer also den Humor in ihre Arbeit einbeziehen, so müssen sie natürlich abwägen, welche Auswirkungen ihr Humor auf ihre Klienten haben wird. Durch Humor kann ein Mensch zu seinen überwältigenden Gefühlen oder irrationalen Ideen einen angemessenen Abstand gewinnen. Der Abstand, der Raum gewährt, befähigt uns, zuzuhören und kritisch zu sein gegenüber Gefühlen und Ideen, um konstruktiver reagieren zu können. Humor hilft uns, - und das ist gerade in der sozialen Arbeit von großer Bedeutung -, unsere Gedanken und Gefühle zu überwachen. Er befähigt uns, Gleichgewicht, Augenmaß und eine optimale psychologische Distanz in der Vielfalt unseres Lebens zu behalten.

Schon Sigmund Freud erkannte den Humor nicht bloß als angenehme Eigenschaft im Umgang mit seinen Patienten, er wies in seinen Werken immer wieder auf die Möglichkeit hin, Humor bewusst in die Arbeit mit einzubeziehen um damit Behandlungserfolge zu erzielen.

Humor in seiner Funktion als bewährte Stressbewältigung hat definitiv Einzug in das Leben von Beratern gehalten, doch leider noch immer extrem unterschätzt und manchmal fälschlicherweise als oberflächliche Charaktereigenschaft deklariert. So kann er in diesem Kontext dann kaum mehr leisten, als in der Freizeit als Blitzableiter gebraucht zu werden. Trotz seiner bewiesen positiven Auswirkung auf die Gesprächsführung wird er - wenn überhaupt - oft nur als angenehme Randerscheinung in der Arbeit mit Klienten akzeptiert. Er wird unbewusst wahrgenommen, aber noch immer selten bewusst eingesetzt

Warum nehmen Berater nicht auch den Humor endlich ernst?

Samstag, 17. März 2012

Sozialarbeit und Machtausübung

Nikolaus Dimmel hat im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Rolle als "Agent Provokateur" der Sozialarbeit schon vor längerer Zeit vorgeworfen, Macht auszuüben, ohne sich dazu zu bekennen. Er meinte damit, dass Sozialarbeit im Sinne der Habermas´schen "Kolonialisierung von Lebenswelten" dazu beitragen würde, dass sich vom Neoliberalismus getragene Systeme sehr gut in Lebenswelten von KlientInnen einpflanzen ließen. In weiterer Folge würden diese Systeme die Lebenswelten von KlientInnen diktieren. Es entstünde eine komplemtentäre, keinesfalls symbiotische Beziehung. Das würde dann m.E. auch bedeuten, dass Sozialarbeit eine Art chemische Katalysatorenfunktion hätte. Sie verbrauchte sich bei dieser Tätigkeit selbst. Wo können wir Beispiele für diese Behauptung finden? Überall da, wo Sozialarbeit unreflektiert und ungebremst Forderungen von Systemen an AdressatInnen zu Ihren eigenen Aufträgen macht. Dies würde in der Jugendwohlfahrt stattfinden, wenn SozialarbeiterInnen Forderungen nachkommen wollen, die eine bestimmte Lebensform für Familien verlangen (Kinderanzahl, Sauberkeitsgrad der Wohnung, Kleidungsvorschriften für Kinder, geregelte Aufteilung von Berufstätigkeit und Freizeit, etc.). In der Flüchtlingsberatung, wenn SozialarbeiterInnen ein bestimmtes, vorgegebenes Bild von AsylwerberInnen haben würden (Bildung, Kleidung, Fähigkeit sich zu integrieren, etc.). Am Ende jeder dieser"KlientInnendescriptions" würden zweifellos die "absolut würdigen KlientInnen" stehen. AdressatInnen, die soziale Unterstützung "verdienen" würden. Diese Vorstellung ist jedoch nur für das jeweils herrschende System gut und richtig, weil es so sehr einfach selektieren und alternative Lebenformen zu "unrichtigen" Lebensformen erklären kann. Sozialarbeit wäre somit komplett instrumentalisiert und würde sich als Profession ad absurdum führen. Als Gegenstrategie bietet sich an, sich der Macht (siehe dazu S. Alynski) bewußt zu werden, sie aufzunehmen und politisch einzusetzen.

Samstag, 10. März 2012

Arbeitsfähig = geheilt?

Seit dem Jahr 2007 gibt es in Wien ein Projekt von klinischen Psychologinnen, das zum Ziel hat, „rückzugsgefährdete“ (sozial phobische, gemobbte, vereinsamte) Jugendliche arbeitsfähig! zu machen. Dieses Projekt wird vom Bundessozialamt finanziert. Als Finanzierungsgrundlage wird die Erreichung einer Quote von sechs Personen jährlich verlangt, die sich nach einem Jahr Behandlung am 1. oder 2. Arbeitsmarkt eingegliedert haben. Vorraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist eine psychiatrische Diagnose, der sich die Jugendlichen AspirantInnen (Alter: 13-24 Jahre) vor Behandlungsbeginn zu unterziehen haben. Die Übermittlung an die Psychologinnen findet über Schule (LehrerInnen, SchulpsychologInnen), Elternhaus, Jugendamt und auch Jugendzentren, AMS, etc. statt. Personen ohne Arbeitserlaubnis (z.B. traumatisierte AsylwerberInnen) sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Jugendlichen sollen sich an der Beratungsstelle einfinden, gewünscht ist dabei die Übermittlung durch Vertrauenspersonen. An der Projektmitarbeit beteiligt ist außerdem eine Sozialarbeiterin mit der Aufgabe, wenn nötig, schon im Vorfeld einer psychologischen Behandlung, existentielle Probleme zu bearbeiten und somit Operationsfeld für die Arbeit der Psychologinnen vorzubereiten.
Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die schon als langfristig stattfindend anzusehende „Ökonomisierung des Sozialen“. Das Ziel der Arbeit der Psychologinnen ist hier nicht mittels psychologisch - klinischer Methodik Hilfe zu einem gelingenden Leben zu geben, sondern die explizite (Wieder)Eingliederung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt. Ist dies gelungen, hat das Projekt „Erfolg“ gehabt, die Jugendlichen gelten in diesem Sinne als „geheilt“. Dies ist aus sozialpolitischer Sicht als problematisch anzusehen, da in diesem Projekt die Ausübung von profitorientierter Erwerbsarbeit als Vorraussetzung für ein „gelingendes Leben“ angesehen und mitgetragen und gleichzeitig die Behandlung psychiatrischer Krankheitsbilder diesem Zweck unterworfen wird. Weiter gedacht heißt dies: Menschen, deren psychiatrisches Problem ein Hindernis zur Ausübung von Erwerbsarbeit darstellt, und nicht im Sinne von einer (wieder) erworbenen Fähigkeit zur Erwerbsarbeit als geheilt entlassen werden, werden erfasst, und weiterhin stigmatisiert. Die inhaltliche Ausrichtung dieses Projekts trägt außerdem in großem Maß dazu bei, den Blick von allgemeingesellschaftlichen Problematiken abzuwenden, hin zu klassifizierbaren „problembehafteten Jugendlichen“, die somit praktisch ohne Zutun der Gesellschaft so krank geworden sind, wie sie sind.
Hilfe sollte m. E. in erster Linie Hilfesuchenden zu Gute kommen. Wenn psychologisches und sozialarbeiterisches Wissen derart offensichtlich zur Erfüllung neoliberalistischer Forderungen (hier: Senkung der Arbeitslosenrate) missbraucht wird, kann jedoch nicht länger von „Hilfe“ im Sinne von einer gesellschaftlichen Verpflichtung zum solidarischen Dasein für andere gesprochen werden. Polemisch ausgedrückt würden Projekte solcher Art den Namen „Trainingscamp zur individuellen Steigerung von Fähigkeiten zur Profitmaximierung der herrschenden Klasse“ verdienen.

Sonntag, 29. August 2010

Idealtypischer Gesprächsverlauf in beratenden Kontexten der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik

Dominik Petko untersuchte in einer umfangreichen Studie mittels Audioaufzeichnungen durchgeführte Beratungsgespräche der SPFH in der Schweiz. Dabei bezieht er sich stark auf die Erfassung von Umständen wie die Diskrepanz von Hilfe und Kontrolle (doppeltes Mandat) und die Erfassung von „Handlungsleitenden Prinzipien“ der MitarbeiterInnen der Schweizer SPFH. Als ein Ergebnis hält Petko den idealtypischen Gesprächsverlauf bei Problembesprechungen der SPFH fest:
1. Probleme bereden: Verständnis zeigen
2. Kompetenzen hervorlocken ® Kompetenzen anerkennen
3. Bedeutungen erfragen: Neue Sichtweisen formulieren
4. An Klientenpraxis anknüpfen: Praktischen Rat anbieten
Diese Ergebnisse enthalten eine idealtypische Interventionsmethodik, die starke semantische Ähnlichkeit mit methodischen Begriffen aus der Literatur der Sozialen Arbeit hat. So wird „an die KlientInnenpraxis anknüpfen“ mit „Lebensweltorientierung“ in Verbindung gebracht. „Kompetenzen hervorlocken und anerkennen“ fällt in den Bereich des „Empowerment“. „Probleme bereden und Verständnis zeigen“ in Kombination mit „an KlientInnenpraxis anknüpfen und Praktischen Rat anbieten“ steht in engem semantischen Zusammenhang mit der „Orientierung am Willen“ und wiederum mit der Lebenswelt der KlientInnen. Schließlich brächten alle diese Verlaufsschritte neues „soziales Kapital“ zum Vorschein, wenn etwa durch Erfragen der Bedeutungen von Lebenssituationen neue Sichtweisen für die KlientInnen möglich sind, die wiederum HelferInnen Beziehungen bearbeiten lassen.

Sozialpädagogisches Handeln



Sozialpädagogisches Handeln geschieht im Spannungsfeld zwischen Funktion und Person. Die Übernahme und Ausgestaltung verschiedener Rollen erlaubt dabei Flexibilität im Umgang mit KlientInnen. Es besteht aber auch die Gefahr der Überlappung oder Gleichzeitigkeit von Funktion und Person.
Bei Gleichzeitigkeit würde sich das persönliche Wertesystem in Konkurrenz zu Wertesystemen der KlientInnen verhalten. Dies verursacht in Folge eine verminderte Handlungsfähigkeit auf einer professionellen Ebene.

Dienstag, 3. November 2009

Möglichkeiten des konstruktiven Umgangs mit dem „doppelten Mandat“

Hiltrud von Spiegel spricht in diesem Zusammenhang in Anlehnung an White von „Handlungsspielräumen, die durch eine „technische Autonomie“ genutzt werden können, obwohl sich das „doppelte Mandat“ zur Sozialen Arbeit stets dazu gesellt . Diese „technische Autonomie“ wäre in der Aufteilung des doppelten Mandats in zwei Mandate, nämlich in Hilfe und in Kontrolle durch die Jugendwohlfahrt (Kinder und Jugendhilfe) möglich, wenn sich Jugendamt und KooperationsparnterIn diese Mandate während einer Kooperation selbst konsequent zuordnen. Etwa in einer Aufteilung von Handlungsaufträgen. Unter reflektierten professionsgeleiteten Bedingungen würde etwa die dann im Rahmen der Jugendwohlfahrt notwendige soziale Kontrolle von AdressatInnen durch SozialarbeiterInnen der Jugendämter geschehen müssen, die veränderungsorientierte Beratung durch die KooperationspartnerInnen. Silvia Staub – Bernasconi fordert zudem die Erweiterung des doppelten Mandats um ein drittes, selbstbestimmtes Mandat. Dieses Mandat setzt sich aus Folgendem zusammen:
1. inter - und transdisziplinären wissenschaftsbegründeten Arbeitsweisen und Methoden
2. einer ethischen Basis
3. einer menschenrechtlichen Perspektive.

Dieses dritte Mandat würde SozialarbeiterInnen der Jugendämter und ihre KooperationspartnerInnen wieder stärker verbinden, da nicht nur die beiden Mandate Hilfe und Kontrolle im Zentrum von fachlichen Diskursen stehen, denn zusätzlich wäre ein selbstbestimmtes, also von der Profession Sozialarbeit entwickeltes Mandat vorhanden.

Freitag, 23. Oktober 2009

Sozialarbeit als "politische Profession"

Mit einer Erweiterung des sozialarbeiterischen Blicks vom Individuum auf dessen Abhängigkeit vom sozialen Raum, würden Phänomene wie Armut, resultierend aus Milieuzugehörigkeit, wieder verstärkt in den Blick der Gesellschaft geraten (müssen), da das Individuum mit dieser Perspektive auf den sozialen Raum nicht mehr die „Exklusivrechte“ auf ein soziales Problem hat. So würde auch für SozialarbeiterInnen wieder deutlicher werden, dass Familienprobleme wie Gewalt in der Familie keine einzeln vorkommenden Fälle darstellen, sondern ein Problemfeld in der Gesellschaft verdeutlichen. Diesen Anspruch Sozialer Arbeit als Profession erfüllen die Ansätze der Sozialraumorientierung. Unter KlientInnen der Sozialen Arbeit finden sich auch häufig traumatisierte Menschen, sowie Menschen mit psychischen Störungen, die klinischer sozialarbeiterischer Methodik bedürfen um an ihren Zielen arbeiten zu können. Nun bietet sich die Zusammenführung beider Ansätze an, die sich m. E. aus der Kombination klassischer Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Psychotherapie und sozialräumlicher Methodik ergibt. Aus der stärkeren Berücksichtigung des sozialen Raums ergäben sich Potentiale für die Sozialarbeit, die eine Erweiterung der Interventionsmöglichkeiten vom Einzelfall auf Gruppen und Systeme zuließen. Dazu benötigt Sozialarbeit einerseits geräumige Experimentierfelder für Forschung sowie andererseits die verstärkte Wahrnehmung ihrer selbst als eine "politische Profession".

Samstag, 17. Oktober 2009

Lehrergewerkschaft, Strafen und Schulsozialabreit Teil II

Wenn es wie im Fall von Schulsozialarbeit um die Verlagerung von Problemlösung an ExpertInnen (Outsourcing?) gehen soll, ist die Sozialarbeit in zumindest drei Dimensionen stark gefordert. Erstens, im Problemlösungsdruck von Schule und Bevölkerung in der Dimension Zeit aufklärerisch tätig zu sein, da mit der Einführung einer hoffnungsvollen Interventionsmethodik durch Sozialarbeit gleichzeitig die Hoffnung auf "schnelle Lösungen" generiert wurde. Die Schulsozialarbeit muss zudem ein geeignetes Instrumentarium entwickelt haben, um diversen Deutungshoheiten von LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern und Bevölkerung in Bezug auf individuell definierte "Wunschlösungen" auf ein aus professioneller Sicht realistisches Maß zu bringen. Die Arbeit an Schnittstellen von Systemen erfordert von der Schulsozialarbeit eine feingliedrige Analyse der jeweiligen Problematik, um dann mit sozialarbeiterischer Methodik passgenaue (individuelle) Lösungsmodelle zu erabeiten, die vor allem mittel- und langfristig greifen sollen.
Interventionen solcher Qualität erfordern daher drittens die Kombination von klinischer und sozialraumorientierter Methodik. Klinische Methodik hat dabei das Individuum (z.B. nur SchülerIn, nur LehrerIn) im Blick, sozialraumorientierte Methodik die Systeme, das Umfeld. Es kann daher niemals darum gehen, SchülerInnen, LehrerInnen, oder Eltern einer allein auf sie fokussierten sozialarbeiterischen Intervention auszusetzen. Der Blick im Lösungsfindungsprozeß muß gleichermaßen auf der Makroebene (Gesellschaft) ruhen. Gelingt diese Herausfoderung, so dürfen wir Lösungen erwarten, die einer konstruktiv gesamtgesellschaftlich geführten Beteiligung entspringen und damit uns allen dienen.

Lehrergewerkschaft, Strafen und Schulsozialarbeit Teil I

Wie im aktuellen "Standard" zu lesen, fordert die Lehrergewerkschaft zur Veränderung des existierenden Schulsystems unter anderem die Möglichkeit, Untaten von SchülerInnen und Eltern (vermehrt) sanktionieren zu dürfen. Verfolgt man die Posts dazu, sind mehrere Lager zu verorten. Ein Lager von PosterInnen hält sich an Foucaults Erkenntnisse, dass Strafen wenig bis keinen Erfolg in der Absicht, Menschen zu verändern, bringen. Ein weiteres Lager fordert ausdrücklich Strafmöglichkeiten für LehrerInnen und wird dabei mitunter ausnehmend kreativ, wenn z.B. gefordert wird, alte "erfolgreiche Methoden" wie Ecke stehen, Vokabel abschreiben, bis hin zum Einsperren "dysfunktionaler" Kinder zu forcieren.
Es gibt aber noch ein drittes Lager das fordert, die für das Schulsystem als problematisch diagnostizierten Kinder ExpertInnen zu zuführen. Eine Möglichkeit wird dabei in der Schulsozialarbeit gesehen. Das ist eine richtige Intervention, die LehrerInnen auch den Druck nehmen kann, strafen zu müssen, weil es keine Alternativen gibt. SozialarbeiterInnen verfügen letztendlich als einzige Profession der helfenden Berufe über generalisiertes Wissen um sozial- und individualpsychologische Phänomene. Sie decken damit ein breites Feld, quasi systemübergreifend (Schulsystem, Familiensystem, politisches System) ab. Wissen über und um Schulsozialarbeit existiert bereits. In Niederösterreich gibt es damit gute Erfahrungen und in Wien wird derzeit begonnen, Schulsozialarbeit umzusetzen. Der Erfolg dieser Maßnahme wird nicht zuletzt von der Ernsthaftigkeit der Politik abhängen, unser Schulsystem deutlich positiv zu verändern, indem ausreichend Personal und materielle Ressourcen freigegeben werden.

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Seminarhotels in Wien
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Zajer - 10. Feb, 12:47
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Was ist Böse?
Er definiert es unter all Deinen genannten Begriffen....
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