Netzerke in der Sozialen Arbeit
Eine gut funktionierende Beziehung zwischen HelferInnen und KlientInnen ist Voraussetzung sinnvoller Familienarbeit. Die Familie muss sich in ihrer Ganzheit verstanden fühlen, um von professioneller Seite geplanten Veränderungsprozessen im Sinne einer Koproduktion zustimmen zu können. Als Vorraussetzung dazu dienen HelferInnen die in hohem Maße dem Aufbau einer konstruktiven und kooperativen Arbeitsbeziehung zur Familie gewidmeten ersten Kontakte.
Eine konstruktive Beziehung zwischen HelferIn und KlientIn bringt zunächst eine (durchaus auch für den späteren Beratungserfolg notwendige) tragfähige Basis hervor, die aktionslastiges Helfen erst möglich macht. Die dabei erfahrene Gewinnsteigerung seitens der KlientIn kann dabei auch für die HelferIn als sehr bereichernd erlebt werden.
Diese gewinngesteigerte Beziehung läuft aber auch Gefahr, die umliegende Lebenswelt (soziale Netze) gerade dadurch auszublenden, indem sich eine professionelle Helferin – KlientIn - Beziehung an sich als ausreichend definiert. Beziehungen zu anderen Menschen werden dann von KlientInnen mitunter als „nicht mehr notwendig“ definiert, bzw. der Beziehungsaufbau zu anderen (potentiellen) Ressourcen in Form von hilfsbereiten Mitmenschen wird vernachlässigt. Auf der Seite von HelferInnen kann es zu Konkurrenzsituationen zwischen mehreren HelferInnen kommen. HelferInnen, die eine Beziehung zur KlientIn als „exklusiv“ betrachten, beanspruchen dabei die Deutungshoheit der jeweiligen Problemlage.
Aus Gesprächen mit MitarbeiterInnen der Familienhilfe in Wien war zu erfahren, dass Familien nach dem Beendigen einer Zusammenarbeit mitunter in „ein schwarzes Loch“ fallen. Diese Erfahrung bestätigen auch Interviews mit AdressatInnen der sozialpädagogischen Familienhilfe in Deutschland, die von Klaus Wolf, Universität Siegen, durchgeführt wurden. Dabei beobachteten HelferInnen, dass nach einer Betreuungsbeendigung alte Verhaltensweisen der Familie von Neuem aufgenommen werden, bearbeitete Problematiken wieder auftauchten, so genannte „Rückfälle“ in Krisen zu verzeichnen waren.
In der theoretisch - methodischen Fachliteratur zur Familienhilfe wird ebenfalls angemerkt, dass das Fehlen, bzw. der Wegfall von sozialen Kontakten zu Isolation und in weiterer Folge zu Überforderung z.B. in der Kindererziehung führen kann .
Da ein neuerliches Auftreten von familiären Problematiken im Prinzip immer erwartbar ist, weil lebensverändernde Dynamiken von HelferInnen nicht immer vollständig vorhersagbar sind und daher nicht ausreichend präventiv gearbeitet werden kann, kann der von Beginn einer Hilfeplanung an gezielte Aufbau eines Netzwerkes von nützlichen sozialen Kontakten für AdressatInnen von Familienhilfe notwendig sein. Diese, gemeinsam mit SozialarbeiterInnen neu gewonnenen, oder wieder aktivierten Kontakte könnten es
1. Familien ermöglichen, bei erneutem Auftreten von Problemen sofort und unbürokratisch Unterstützung in der eigenen (in)direkten Umgebung zu finden.
2. AdressatInnen der Familienhilfe würde eine autonome Gestaltung der eigenen Lebenswelt besser ermöglicht, indem durch linking social capital neue Sozialkontakte zu Arbeitgeberinnen geschaffen werden können, die eine Festigung ihrer Position in der Gesellschaft zur Folge haben können.
3. Durch das Aktivieren und Erhöhen brachliegender Kapitalformen könnten neue Konvertierungsmöglichkeiten von Kapital ermöglicht werden. So könnte etwa kulturelles Kapital generiert werden. Dies hätte in weitere Folge Auswirkungen auf die Bildungskarrieren von AdressatInnen der Mobilen Arbeit mit Familien, wenn andere Schulformen als die Kooperative Mittelschule in den Blick geraten, oder auch die Volkshochschule als (hier als Synonym für Erwachsenenbildung) gewinnbringender Bildungsanbieter gesehen wird.
4. Das „dritte Mandat“ Staub - Bernasconis bekäme Gewicht, indem durch Arbeit am Sozialkapital nutzbringende Beziehungen von AdressatInnen generiert und gefördert werden, statt „Beziehungsarbeit“ (und damit Erfolg und Misserfolg Sozialer Arbeit) auf die Person der HelferIn zu reduzieren.
Eine konstruktive Beziehung zwischen HelferIn und KlientIn bringt zunächst eine (durchaus auch für den späteren Beratungserfolg notwendige) tragfähige Basis hervor, die aktionslastiges Helfen erst möglich macht. Die dabei erfahrene Gewinnsteigerung seitens der KlientIn kann dabei auch für die HelferIn als sehr bereichernd erlebt werden.
Diese gewinngesteigerte Beziehung läuft aber auch Gefahr, die umliegende Lebenswelt (soziale Netze) gerade dadurch auszublenden, indem sich eine professionelle Helferin – KlientIn - Beziehung an sich als ausreichend definiert. Beziehungen zu anderen Menschen werden dann von KlientInnen mitunter als „nicht mehr notwendig“ definiert, bzw. der Beziehungsaufbau zu anderen (potentiellen) Ressourcen in Form von hilfsbereiten Mitmenschen wird vernachlässigt. Auf der Seite von HelferInnen kann es zu Konkurrenzsituationen zwischen mehreren HelferInnen kommen. HelferInnen, die eine Beziehung zur KlientIn als „exklusiv“ betrachten, beanspruchen dabei die Deutungshoheit der jeweiligen Problemlage.
Aus Gesprächen mit MitarbeiterInnen der Familienhilfe in Wien war zu erfahren, dass Familien nach dem Beendigen einer Zusammenarbeit mitunter in „ein schwarzes Loch“ fallen. Diese Erfahrung bestätigen auch Interviews mit AdressatInnen der sozialpädagogischen Familienhilfe in Deutschland, die von Klaus Wolf, Universität Siegen, durchgeführt wurden. Dabei beobachteten HelferInnen, dass nach einer Betreuungsbeendigung alte Verhaltensweisen der Familie von Neuem aufgenommen werden, bearbeitete Problematiken wieder auftauchten, so genannte „Rückfälle“ in Krisen zu verzeichnen waren.
In der theoretisch - methodischen Fachliteratur zur Familienhilfe wird ebenfalls angemerkt, dass das Fehlen, bzw. der Wegfall von sozialen Kontakten zu Isolation und in weiterer Folge zu Überforderung z.B. in der Kindererziehung führen kann .
Da ein neuerliches Auftreten von familiären Problematiken im Prinzip immer erwartbar ist, weil lebensverändernde Dynamiken von HelferInnen nicht immer vollständig vorhersagbar sind und daher nicht ausreichend präventiv gearbeitet werden kann, kann der von Beginn einer Hilfeplanung an gezielte Aufbau eines Netzwerkes von nützlichen sozialen Kontakten für AdressatInnen von Familienhilfe notwendig sein. Diese, gemeinsam mit SozialarbeiterInnen neu gewonnenen, oder wieder aktivierten Kontakte könnten es
1. Familien ermöglichen, bei erneutem Auftreten von Problemen sofort und unbürokratisch Unterstützung in der eigenen (in)direkten Umgebung zu finden.
2. AdressatInnen der Familienhilfe würde eine autonome Gestaltung der eigenen Lebenswelt besser ermöglicht, indem durch linking social capital neue Sozialkontakte zu Arbeitgeberinnen geschaffen werden können, die eine Festigung ihrer Position in der Gesellschaft zur Folge haben können.
3. Durch das Aktivieren und Erhöhen brachliegender Kapitalformen könnten neue Konvertierungsmöglichkeiten von Kapital ermöglicht werden. So könnte etwa kulturelles Kapital generiert werden. Dies hätte in weitere Folge Auswirkungen auf die Bildungskarrieren von AdressatInnen der Mobilen Arbeit mit Familien, wenn andere Schulformen als die Kooperative Mittelschule in den Blick geraten, oder auch die Volkshochschule als (hier als Synonym für Erwachsenenbildung) gewinnbringender Bildungsanbieter gesehen wird.
4. Das „dritte Mandat“ Staub - Bernasconis bekäme Gewicht, indem durch Arbeit am Sozialkapital nutzbringende Beziehungen von AdressatInnen generiert und gefördert werden, statt „Beziehungsarbeit“ (und damit Erfolg und Misserfolg Sozialer Arbeit) auf die Person der HelferIn zu reduzieren.
Christian Zajer - 13. Okt, 18:12
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