Gesprächsführung

Montag, 13. August 2012

Was in Gesprächen wirkt:

1. Die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern muss stimmen, sonst wird’s nichts. Missstimmung kann als „Gesprächsprodukt“ der Gesprächspartner kein positives Ergebnis bringen

2. Authentizität ist alles. Tarnen und täuschen gilt für das Bundesheer. Wer seinen Gesprächspartner mit einer unechten Persönlichkeit täuschen will, wird über kurz oder lang entlarvt.

3. Ressourcen in den Blick nehmen! Das Gesprächsziel kann auch durch andere, momentan unbeteiligte erreicht werden und hängt nicht nur von beiden Gesprächspartnern ab. Diese „Helfer“ sollte man kennen.

4. Das Thema ist allen Gesprächspartnern klar. In einem erfolgreichen Gespräch wird nicht aneinander vorbei geredet, das Thema wird zu Beginn des Gesprächs geklärt.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Emotional? Ja bitte!!

Gestern fiel mir wieder mal ein Klassiker in die Hände: Das 1981 erschienene großartige Werk des großartigen F. Schulz von Thun: Miteinander Reden. In einem Absatz schreibt er über den Einsatz von "Techniken" zur Kommunikation, wie etwa die "Ich-Botschaft" oder das "Aktive Zuhören" folgendes "Die diesem Grundgedanken (nämlich der Technik) entsprechende operationalisierbare und trainierbare Verhaltensweise...läuft jedoch Gefahr, eine mitmenschliche Ursprünglichkeit durch eine professionelle Art, sich mitzuteilen, zu ersetzen und den Ausdruck der Emotionalität in eine routinierte Form zu gießen".
Die Neurowissenschaften bestätigen es 30 Jahre später! Emotionalität ist durch nichts zu ersetzen. Und sie darf auch in konflikthaften Gesprächen ihren Platz haben. Sie läßt uns echt sein. Sie läßt unseren Gesprächspartnern unser ehrliches! Anliegen erkennen. Das ist keine Schwäche, das ist in konstruktiven Gesprächen notwendig. Mit Emotionalität ist aber nicht unbedingt der inkontinente Gefühlsausbruch gemeint, sondern die Fähigkeit die eigenen Gefühle benennen zu können. Und das muss man sich einfach mal trauen. Vorerst jedoch rate ich zum persönlichen Kennenlernen der eigenen Gefühlswelt, denn: Wenn wir wissen, wie wir in bestimmten Situationen reagieren könnten, bilden wir Exit -Strategien heraus, die uns vor unreflektierten Handlungen schützen. Mit etwas Übung erlernen wir, rechtzeitig das richtige Maß an Emotionalität zuzulassen, das uns im Gespräch hält. Viel besser als jede roboterartig antrainierte Technik, weil ehrlich. Das wußte schon der alte Meister Schulz von Thun.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

3 Säulen der kompetenten Gesprächsführung

Mit den Tipps zur Gesprächsführung ist das so eine Sache. Erstens funktionieren die nicht bei allen Menschen und zweitens sind Tipps immer etwas oberflächliches und aus dem Zusammenhang gerissen. Beispiel: Gestern wurde ich im Seminar gefragt, wie lang denn der Blickkontakt zu einem Gesprächspartner dauern dürfe, ohne dass es in ein beharrliches Starren ausartet, was ja bekanntlich als Aggression interpretiert werden kann. Nun, das ist so: Eine attraktive Frau wird das bei einem Mann mit Sicherheit anders handhaben müssen als umgekehrt. Da können 2 Sekunden (als Tipp gemeint) schon zu lange sein, aber es wird nur in einem Fall Aggression ausgelöst werden ;-)Im umgekehrten Fall könnte es fei nach Düringer (österr. Kabarettist) zu folgender Antwort führen: "Hearst, i glaub Du stehst a bisserl auf mi...(Ich galube, Du findest mich attraktiv)". Was wir noch über den Augen- Blick wissen ist, dass die Mehrzahl der wegen Raufhandel verurteilten Straftäter als Grund für ihre Startattacken angegeben haben: "Der hat deppert gschaut (Er sah mich blöde an)".

Um Missverständnissen vorzubeugen empfehle ich daher wie Sie es von mir gewohnt sind, grundlegende Überlegungen anzustellen.

1. Reflexion.

Bevor wir uns in Gresprächssituationen hineinbegeben, sollten wir geklärt haben: Wer bin ich? Was bin ich? Was tue ich hier und warum. Wo sind meine Grenzen und Spielräume? Sie werden vielleicht denken, das ist übertrieben? Mitnichten. Je genauer wir über uns, unser Wertesystem und über unsere Aufgaben im Gespräch (Ziel!) im Klaren sind, desto unmissverständlicher und damit eindeutiger verhalten wir uns im Gespräch selbst.

Dazu gehört auch, an der richtigen Stelle "Nein!" zu sagen - etwa bei überbordenden Aussagen und Anliegen unserer Gesprächspartner. Der Kontext spielt natürlich eine Rolle. Wir sollten es auch da klar mit den Römern halten: Quod licet Jovi, non licet bovi (Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht gestattet)! Sprich: Freunde und Familienmitglieder dürfen uns gegenüber vertraulicher auftreten, als manche Kollegen, Geschäftspartner oder Kunden. Das schafft Transparenz, vermeidet "Mißverständnisse" und deeskaliert heikle Gesprächssituationen schon vor dem Gespräch..

2. Die Rahmenbedingungen.

Spitzenperformer wissen: Erst der Respekt vor sich selbst führt zum Erfolg! Ein Spitzenrennläufer würde niemals ein Rennen mit einem Allerweltski bestreiten. Er würde auf entsprechendes Arbeitsmaterial bestehen. Sänger, die etwas auf sich halten, singen ausschließlich in den Tonlagen, die sie perfekt beherrschen, alles andere würde uns Ohrenschmerzen bereiten und lächerlich wirken.

Für die kompetente Gesprächsführung bedeutet dies: Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die Bedingungen mitgestalten können. Lassen Sie sich dabei nicht übervorteilen. Achten Sie auf die Raumtemperatur, auf die Bequemlichkeit, auf die Tageszeit, auf den Ort (Arena), darauf, wer noch anwesend ist. Darauf, wie Sie behandelt werden. Bei Verhandlungen haben diejenigen den größten Vorteil, die Bedingungen diktieren können.

3. Technik.

Jetzt erst ist es soweit, die Technik zum Zug kommen zu lassen. Ich- Botschaften, Fragetechniken, Metakommunikation, etc. entfalten ihre Kraft erst dann, wenn die Punkte 1 und 2 entsprechend überlegt und gestaltet sind. Es ist schwierig, eine Ich- Botschaft zwischen Tür und Angel abzusetzen. Das wirkt nicht. Ein Gespräch über den Kontakt an sich (Metakommunikation) vor einem Meetig anzusetzen, weil der Chef nur genau jetzt 5 Minuten Zeit hat, wäre ungeschickt und würde nicht funktionieren. Aber: Stimmt der Zeitpunkt, sind Sie sich selbst im Klaren über sich selbst und Ihr Ziel, dann haben Gesprächstechniken unheimlich starke, verändernden Wirkungen.

Und schlussendlich reguliert sich die Dauer des Blickkontakts quasi wie von selbst! Garantiert ;-)

Willkommen!

Dieser Blog stellt Wissen und Gedanken zur zwischenmenschlichen Kommunikation und zum Leben zur Verfügung. Ich bewerte auch Seminarhotels, deren Gast ich als Trainer war. Restaurants sind auch dabei, allerdings ist das ein reines Steckenpferd von mir. Special für Trainer: Verwenden Sie gerne meine Seminarübungen! Ein Hinweis auf mich als Urheber freut mich. Copyright auf alle Blogs beachten!

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