Samstag, 17. März 2012

Sozialarbeit und Machtausübung

Nikolaus Dimmel hat im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Rolle als "Agent Provokateur" der Sozialarbeit schon vor längerer Zeit vorgeworfen, Macht auszuüben, ohne sich dazu zu bekennen. Er meinte damit, dass Sozialarbeit im Sinne der Habermas´schen "Kolonialisierung von Lebenswelten" dazu beitragen würde, dass sich vom Neoliberalismus getragene Systeme sehr gut in Lebenswelten von KlientInnen einpflanzen ließen. In weiterer Folge würden diese Systeme die Lebenswelten von KlientInnen diktieren. Es entstünde eine komplemtentäre, keinesfalls symbiotische Beziehung. Das würde dann m.E. auch bedeuten, dass Sozialarbeit eine Art chemische Katalysatorenfunktion hätte. Sie verbrauchte sich bei dieser Tätigkeit selbst. Wo können wir Beispiele für diese Behauptung finden? Überall da, wo Sozialarbeit unreflektiert und ungebremst Forderungen von Systemen an AdressatInnen zu Ihren eigenen Aufträgen macht. Dies würde in der Jugendwohlfahrt stattfinden, wenn SozialarbeiterInnen Forderungen nachkommen wollen, die eine bestimmte Lebensform für Familien verlangen (Kinderanzahl, Sauberkeitsgrad der Wohnung, Kleidungsvorschriften für Kinder, geregelte Aufteilung von Berufstätigkeit und Freizeit, etc.). In der Flüchtlingsberatung, wenn SozialarbeiterInnen ein bestimmtes, vorgegebenes Bild von AsylwerberInnen haben würden (Bildung, Kleidung, Fähigkeit sich zu integrieren, etc.). Am Ende jeder dieser"KlientInnendescriptions" würden zweifellos die "absolut würdigen KlientInnen" stehen. AdressatInnen, die soziale Unterstützung "verdienen" würden. Diese Vorstellung ist jedoch nur für das jeweils herrschende System gut und richtig, weil es so sehr einfach selektieren und alternative Lebenformen zu "unrichtigen" Lebensformen erklären kann. Sozialarbeit wäre somit komplett instrumentalisiert und würde sich als Profession ad absurdum führen. Als Gegenstrategie bietet sich an, sich der Macht (siehe dazu S. Alynski) bewußt zu werden, sie aufzunehmen und politisch einzusetzen.

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