Dienstag, 7. Februar 2012

Selbstreflexion- was ist das?

"Ich bin ein reflektierter Mensch." "Das war unreflektiert." "Handle reflektiert!" "Er reflektiert sich zu selten." Schon gehört? Schon gesagt? Was ist Reflektiertheit, was bedeutet Reflexion?
Reflexion bedeutet, über Situationen, über eigenes und fremdes Verhalten gründlich nachzudenken. Dabei ist wichtig, dass das Nachdenken von mehreren Seiten geschieht und da ist ein kritischer Blick auf sich selbst durchaus erwünscht. Wir wissen aus der Psychologie, aus den Neurowissenschaften, aus Soziologie, Pädagogik und Philosophie, dass wir Menschen dazu neigen, die eigene Herangehensweise an Probleme zu bevorzugen. Diese Haltung bedingt, einen relativ selbstgefälligen Blick auf das eigene Handeln zu werfen. Der Vorteil: Wir handeln vorerst sicher und zielbewußt. Der Nachteil: erst später, wenn nicht zu spät, fällt unser Blick auf das Umfeld in Form von anderen Personen und Gegebenheiten, deren Bedingungen wir nicht berücksichtigt haben. Zweiter großer Nachteil: Weil wir uns selbstgefällig betrachten, hat sich mittlerweile eine narzisstische Haltung entwickelt, die die Fähigkeit zur Selbstkritik lähmt. So weit noch keine große Sache, außer wir "spekulieren" damit, dass die anderen brav unseren "Vorstellungen" folgen. Tun sie das nämlich nicht, bricht unser selbstverliebtes Kartenhaus schnell zusammen und wir stehen im Regen. Besonders in der Beziehung mit anderen, für uns (auch erst auf den zweiten Blick) wichtigen Menschen gerät das zum Nachteil. Die Menschen reagieren nämlich nicht gut auf Narzissten mit Hang zur Blindheit. Sie rächen sich dann- wenigstens ein bisschen.
Besser wäre es, vor allem in Konfliktsituationen, rechtzeitig den kritischen Blick auf sich selbst zu schärfen und anderen die späte Kritik vorwegzunehmen. Dazu gehört Mut. Zugegeben. Das aber macht eine reife Persönlichkeit aus. Übrigens: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass gerade Menschen, die sich gerne und schnell als "sozial kompetent" bezeichnen, das gerade nicht sind. Warum? Ihnen fehlt schlicht die Fähigkeit, soziale Kompetenz zu beurteilen. Sie sind demnach lediglich ihr eigener Maßstab. Könnten sie nämlich soziale Kompetenz beurteilen, wären sie laut Wissenschaftler weitaus bescheidener, nach dem Motto: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Pressekonferenz

Übung Pressekonferenz:

Ablauf/ Instruktionen: Jeweils 3 Personen nehmen die Rolle von Journalisten und Mitarbeitern ein. Beide Gruppen dürfen sich ca. 5 Minuten auf Basis des Artikels getrennt voneinander eine Strategie überlegen, wie sie der anderen Gruppe begegnen werden. Die Journalisten haben natürlich die Aufgabe, die Mitarbeiter unter „Aussagedruck“ zu setzen, damit eine ordentliche Schlagzeile entstehen kann. Die Mitarbeitergruppe andererseits muss geschickt auf die „Angriffe“ der Journalisten (die „Bild“ Zeitung wird anders vorgehen als die FAZ oder die Zeit) reagieren. Zur Verschärfung der Situation stellt man die Stühle der Gruppen gegenüber und nah zusammen. Die Diskussion wird vom Trainer nicht moderiert (er kann aber den Chef des unternehmens darstellen, der nach Ankündigung der Pressekonferenz „plötzlich“ zu einem Termin muss) und die anderen Seminarteilnehmer übernehmen die Rolle der stillen Beobachter. Sie sollen beobachten, welche Strategie, welches Argument, etc. „gezogen“ hat, wie die Körpersprache ausgesehen hat, etc. Nach ca. 20 Min. wird abgebrochen und zuerst die Protagonisten befragt (wie ist es Euch ergangen, wie würden die Journalisten schreiben, etc.), dann die Beobachter und dann wird auf der Metaebene analysiert.
Die Übung birgt hohe Erfahrungswerte für das allgemeine und persönliche Verhalten in konflikthaften Situationen. Viele Teilnehmer geraten z.B. rasch in die Rechtfertigungsposition, oder reagieren beleidigt. Nur für „mutige“, psychologisch/ gruppendynamisch erfahrene Trainer, dafür viel Dynamik und wegen des hohen Erlebniswertes bleibt diese Übung deutlich in Erinnerung.

Der Zeitungsartikel:

NEUE STUDIE!
Mittelstadt: Was schon viele längst vermutet haben, hat sich jetzt bestätigt. Laut einer neuen Studie des Meinungsforschungsinstitutes OPINIA werden die Mitarbeiter des Unternehmens von fast allen Befragten als „unfreundlich, unterbeschäftigt und überbezahlt“ gesehen.
Manche werden jetzt sagen: „Das habe ich schon immer gewusst“. In einer Befragung von 500 Kunden gaben 77% der Befragten an, sie seien mit den Leistungen höchst unzufrieden. Nur 13% stellten ihnen ein positives Zeugnis aus, die restlichen 10% gaben an, noch wenig bis keine Erfahrung mit dem Unternehmen gehabt zu haben. Dr. Müller, der Chef des Unternehmens reagierte in einer ersten Stellungnahme skeptisch gegenüber der Studie: „Dieses Ergebnis muss erst von uns überprüft werden, es klingt für mich auf den ersten Blick äußerst unglaubwürdig.“
Die PR Abteilung hat Journalisten zu einer noch heute angesetzten Pressekonferenz eingeladen, in der vor allem die Mitarbeiter zu Wort kommen sollen. Wir werden berichten.
©www.zajer.at

Autor: Christian Zajer, ZAJER TRAINING BERATUNG COACHING www.zajer.at

Purzl's Paradiesgartl

Jetzt bin ich nicht gerade ein Fan von Andi und Alex, den beiden Scherzküberlköchen des ORF, umso mehr hat es mir der Ort angetan, an dem die Sendung der beiden aufgezeichnet wird. Dort ist nämlich außerhalb der Aufzeichnungszeiten- und da ist eh viel Zeit- ein Restaurant. ORF Zampano Klingohr ist der Besitzer, das ist mir im Grunde ebenso wurscht, wie die Existenz der beiden Scherzküberlköche. Aber der Koch des Restaurants, der ist mir nicht wurscht. Bodenständige (nicht nur) Wiener Küche und fein gemacht. Das Kalbshaxerl ist zart, die Polenta fest und buttrig, aber nicht fett. Das Safterl schmeckt total original. Der Schweinsbraten könnte eine Sprur kräftiger sein, aber das Spitzkraut gehört genau so. Beides um je € 16.-. Wirklich echt super finde ich die Mittagskarte um € 7.- pro Hauptspeise. Das passt auch für meinen Sohn Maximilian, der mich dabei manchmal begleitet. Ja, er ist preisbewußt- beim Essen, weniger beim Gwand. Immerhin.
Die Weine muss ich noch erwähnen. Ordentliches aus Österreich, alles auch glasweise! Da wird vom extrem freundlichen Kellner einfach nach Gefühl nachgeschenkt, inklusive 15 Sekunden-Plauscherl über dies und das. Das gefällt mir. Tipp für den Abend: 4 Gänge um € 29.-.
http://www.purzls.at/home.html

Willkommen!

Dieser Blog stellt Wissen und Gedanken zur zwischenmenschlichen Kommunikation und zum Leben zur Verfügung. Ich bewerte auch Seminarhotels, deren Gast ich als Trainer war. Restaurants sind auch dabei, allerdings ist das ein reines Steckenpferd von mir. Special für Trainer: Verwenden Sie gerne meine Seminarübungen! Ein Hinweis auf mich als Urheber freut mich. Copyright auf alle Blogs beachten!

Credits

Im Zajer- Blog stöbern

 

Denkbilder von Christian Zajer

Denkbilder, Autor: Christian Zajer

Web Counter-Modul

https://zajer.twoday.net

Folgen

Meine Kommentare

Helmut Schmidt besteht...
Helmut Schmidt besteht ja darauf, dass der Wohlfahrtsstaat...
steppenhund - 10. Feb, 12:51
Seminarhotels in Wien
Zum Glück kenne ich ja mehrere Hotels in Wien. Ich...
Zajer - 10. Feb, 12:47
Ordnungsberater
Lieber Christoph! Ich kann davon berichten, dass in...
stoik - 26. Apr, 08:00
Was ist Böse?
Er definiert es unter all Deinen genannten Begriffen....
Zajer - 25. Okt, 14:20

Aktuelle Beiträge

Die zynische Vernunft...
Die zynische Vernunft und das Glück Wie oft haben...
Christian Zajer - 10. Jul, 13:22
Achtung Beratungsweltmeiser
Ich halte es für problematisch, was ich einen Beratungsweltmeister...
Christian Zajer - 6. Mär, 12:20
Warum SozialarbeiterInnen...
Erklärungsmodelle: -Sozia larbeiterInnen sind humorlos...
Christian Zajer - 6. Mär, 12:14
Humor in der ernsten...
Arbeit in einem ausschließlich ernsten Kontext hat...
Christian Zajer - 6. Mär, 12:11
Schloß an der Eisenstrasse...
Zugegeben, es ist ein bißchen weit. Mit zwei Stunden...
Christian Zajer - 5. Mär, 15:03

Xinxii

Ich publiziere auf XinXii

Bewertung von Seminarhotels
Coaching
Gesprächsführung
Kommunikation
Konfliktmanagement
Leadership
Psychologie
Restaurantkritik
Seminarübungen für Trainer
Sozialarbeit
Teamwork
Trends
Über mich
Zitate von Christian Zajer
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren